Autoreninterview / Uwe Laub


Entdecken sie den Laubsauger XA1213! Wenn der Sturm mal wieder die Blätter von den Ästen … Mist … Text für den Baumarkt ... Moment, ah hier …

 

Liebe Leser/innen!

 

"The White Parakeet" proudly presents: Bestsellerautor UWE LAUB, Spezialist für anspruchsvolle Science-Thriller und zukünftiger Gast bei Herrn Lanz & Co.. So sehe ich das zumindest. Schließlich hat ihn sein Erstling BLOW OUT bereits ins SAT1-Frühstücksfernsehen katapultiert und auch sein neuestes Werk, STURM, wurde jüngst auf zdf.de empfohlen. Als eines von zehn Büchern des Jahres 2018! Nichtsdestotrotz hat er bereitwillig meine Fragen beantwortet, worüber ich mich stürmisch freue.

 

Viel Spaß beim Lesen und einen besonderen Dank an den Autor.


Foto: Copyright by Marion Laub, Fine Art Photography


Lieber Uwe, du bist Verlagsautor und bereits dein erster Roman BLOW OUT aus dem Jahr 2013 (erschienen bei Ullstein) war ein großer Erfolg. Erfüllt sich mit der schriftstellerischen Tätigkeit ein lang gehegter Traum oder gab es ein Schlüsselerlebnis, das dich zum Schreiben gebracht hat - von der Einschulung abgesehen? :-)

 

Die Liebe zum Schreiben hat sich bei mir erst relativ spät eingestellt, etwa mit Mitte dreißig. Um diese Zeit herum wurde der Wunsch zu schreiben jedoch rasch immer größer. Der Spaß nahm zu und bald schon wollte ich nichts anderes mehr tun. Insofern nimmt mein später Traum mehr und mehr Gestalt an.

 

Heute, am 12. Februar 2018 (Jubel ...), erscheint dein neuestes Werk, der Science-Thriller STURM, im Heyne Verlag. Er handelt von bedrohlichen Wetterphänomenen, die die Menschheit in Angst und Schrecken versetzen. Wie viel Zeit hast du für die Recherche benötigt, bspw. im Bereich Klimawandel, und wo bist du fündig geworden?

 

Für STURM habe ich zwei Jahre lang recherchiert und in dieser Zeit mit einigen Experten sprechen dürfen, bspw. im deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum in Oberpaffenhofen und im nationalen Hurrikanzentrum der USA in Miami. Das waren schon ganz besondere Erfahrungen, die mich in Bezug auf STURM enorm weitergebracht haben. Sie haben der Story zudem nochmals den ein oder anderen zusätzlichen Kniff verliehen.

 

Sowohl BLOW OUT, als auch STURM, behandeln brisante Umweltthemen.

Wie wichtig ist es dir, deine Leser (neben dem Anspruch, sie gut zu unterhalten) für derartige Probleme zu sensibilisieren?

 

In erster Linie schreibe ich Unterhaltungsliteratur. Eine originelle, spannende Story mit interessanten Charakteren ist mir dabei natürlich das Wichtigste. Aber ich mache mir im Vorfeld in der Tat viele Gedanken über das Thema, bzw. den Hintergrund der Story. In meinen Büchern thematisiere ich gerne den Einfluss des Menschen auf seine Umwelt und die (meist unerwarteten) Probleme, die daraus resultieren können. Wenn meine Leser am Ende mein Buch zuklappen und sich gut unterhalten fühlten, freue ich mich. Wenn der ein oder andere sich danach noch weitere Gedanken über den Hintergrund der Story macht, und sich vielleicht darüber hinaus dafür interessiert, dann bin ich glücklich.

 

Hörst du Musik, während du schreibst und falls ja, welche Richtung?

 

Ich habe es versucht, empfinde aber jede Form von Musik als Ablenkung. Ab einem gewissen Zeitpunkt innerhalb des Schreibprozesses, befinde ich mich in meiner eigenen Welt. Da nehme ich um mich herum sowieso nichts mehr wahr.

 

Dann frage ich doch einfach anders. Was hörst du denn sonst so?

 

Am liebsten Classic Rock aus den Siebzigern und Achtzigern, gerne auch mal Old School Hip Hop, wenn ich in Stmmung bin. Eigentlich eine unmögliche Kombination, aber so ist es nun mal. ;-)

 

Zu welcher Tages- oder Nachtzeit kommen dir für gewöhnlich die besten Ideen?

 

Die sind hinterhältig und springen mich grundsätzlich zu jeder Tages- und Nachtzeit vollkommen unerwartet an. Hauptsächlich aber während ausgedehnter Spaziergänge mit meinem Labrador Marley durch den Wald.

 

Schreibst du nach deren "Erhalt" einfach drauflos und die Geschichte entwickelt sich, oder arbeitest du streng nach einem vorab ausgearbeiteten Skript?

 

Jede Idee, die sich nach drei bis vier Stunden immer noch in meinem Kopf festgesetzt hat, wird notiert. Man weiss ja nie, wozu sie mal gut sein könnte … . Was allerdings die aktuelle Story angeht, an der ich gerade schreibe, so habe ich diese vorab komplett ausgearbeitet. Ich bin ein sogenannter "Outliner". Ich entwickle zuerst die Story - von Anfang bis Ende - bevor ich zu schreiben beginne. Das schließt natürlich nicht aus, dass so manche spontane Idee zwischendurch ebenfalls umgesetzt wird. Vor allem, wenn die Charaktere mal wieder beschließen, ein Eigenleben zu entwickeln … .

 

Solche Selbstverwirklichungstendenzen der Protagonisten beklagen zahlreiche Autoren. :-) Wo schreibst du bevorzugt? Am Schreibtisch, mit dem Laptop auf den Knien im Bett, am Küchentisch o.ä.?

 

Es mag ein Klischee sein, aber am liebsten schreibe ich in meinem kleinen Schreibzimmer unter dem Dach an meinem PC. Okay, eigentlich ist es ein stinklangweiliges Büro für allerlei, aber "Schreibzimmer" klingt romantischer.

 

Auf einer Skala von "1" (keimfrei sauber) bis "10" (gerade noch beherrschbares Chaos): Wie ordentlich sieht es an deinem Arbeitsplatz aus, wenn du in die Tasten hämmerst?

 

Irgendwas zwischen 7 bis 10, schätze ich. Wenn ich schreibe, ist das Drumherum ohne Bedeutung.

 

Was gibt es Positives über deinen derzeitigen Wohnort zu sagen?

 

Ich lebe seit drei Jahren in München und liebe die vielen Facetten dieser Stadt.

 

Uwe durstig bei der schriftstellerischen Arbeit. Wer ist dein Favorit? Kaffee, Tee, Kakao, Bier oder nichts von allem?

 

"Write drunk. Edit sober", lautet ein bekannter Spruch unter Autoren. Vielleicht versuche ich das auch eines Tages mal, aber bis dahin ist Kaffee mein Treibstoff, der mich durch den Tag bringt.

 

Meines Wissens nach stammt der Spruch von Hemingway, hab’s allerdings auch noch nicht getestet. Gibt’s zum Kaffee denn wenigistens Plätzchen, bzw. naschst du nebenher? Bitte beachten: Münchner Weißwürste, Haxen und Knödel zählen laut landläufiger Meinung (Rest der BRD) nicht zur Kategorie "Naschwerk". :-)

 

Gummibärchen zählen für Autoren ziemlich sicher als Grundnahrungsmittel, oder?

 

Stimmt. :-) Was ist dir in der Regel lieber: Ein Spaziergang mit deinem Lieblingsmenschen am Meer, bzw. im Wald oder eine fröhliche Party mit Freunden?

 

Beides zu seiner Zeit. Ich feiere gern mit guten Freunden. Wenn ich aber wählen soll, wird der Spaziergang am Meer mit meiner Frau und meinem Hund immer gewinnen.

 

Sympathische Antwort. Welchen Stellenwert nimmt der Humor in deinem Leben ein?

 

Ohne Humor wäre das Leben trostlos. Mein Leitspruch lautet demnach: "Nimm das Leben nicht zu ernst, du kommst da sowieso nicht lebend raus."

 

Für alle, die's noch nicht wussten: Er hat recht!

 

Hast du ein oder mehrere Haustiere? Falls ja, was für welche?

 

Meinen Labrador Marley hab ich ja schon erwähnt.

 

Wenn du für einen Tag Marley wärst und sprechen könntest: Was würdest du dir unbedingt sagen wollen?

 

"Ich finde es voll fies, dass ich so wenig zu essen bekomme! Außerdem sollten wir viel mehr Gassi gehen und Ball spielen!"

 

Magst du Gartenarbeit?

 

Ich mag es, wenn im Frühjahr alles zu blühen beginnt und wir unseren kleinen Garten aus dem Winterschlaf wecken. Allerdings wird mir das wöchentliche Rasenmähen dann recht schnell langweilig … .

 

Als leidgeprüfte Ehefrau empfehle ich euch den Kauf eines feuerwehrroten Aufsitzrasenmähers, selbst wenn das Grün bloß 4,19 Quadratmeter misst. :-)

 

Welcher ist dein bevorzugter Kleidungsstil und warum?

 

Leger und sportlich, Jeans, Turnschuhe, weil ich mich darin einfach wohlfühle.

 

Was möchtest du deinen Fans mitteilen?

 

Es ist wunderbar zu erleben, wie viel positive Resonanz ich von euch bekomme. Wenn ihr mir schreibt, dass meine Bücher euch gut unterhalten und vielleicht zum Nachdenken bringen, dann haben sich all meine Mühen gelohnt. Und bitte nehmt euch fünf Minuten für eine kurze, ehrliche Bewertung/Rezension in einem der vielen Literaturportale. Damit helft ihr uns Autoren sehr.

 

Was möchtest du deinen Kritikern mitteilen?

 

Begründete Kritiken sind immer willkommen. Sie bringen mich als Autor weiter. Solange sie fair und sachlich bleiben. Ich glaube, viele Leute sind sich gar nicht im Klaren darüber, wie sehr sie einem Autor durch unbegründete Kritiken und Bewertungen schaden können – z.B. eine Ein-Sterne-Rezension, weil das Buch von einem Online-Händler "erst nach drei Tagen geliefert wurde". Was kann denn bitteschön der Autor dafür? Mein Appell an alle Leser: Wir Autoren stecken all unser Herzblut in unsere Bücher. Bitte bleibt immer fair!

 

Damit sprichst du ein brandheißes (leidiges) Thema an und ich stimme dir zu. Von den Fans und Kritikern nun zu den Kollegen, wobei sich die Begriffe natürlich überschneiden können: Du bist Mitglied im "Club der fetten Dichter". Der Name deutet bereits auf eine Community hin, in der ein überaus gepflegter Umgangston herrscht und ausschließlich spaßbefreite Gespräche geführt werden. Wie wichtig ist dir der Austausch mit anderen Autoren und welche Vorzüge siehst du darin?

 

Der "Club der fetten Dichter" ist in der Tat eine verschworene Gemeinschaft erfolgreicher Autoren und vielversprechender Nachwuchsschriftsteller, deren erklärtes Ziel es ist, tolle Bücher zu schreiben und dicke Steaks zu verdrücken. Man kann dieser außergewöhnlichen Autorengemeinschaft nicht beitreten. Mitglied kann man nur auf Einladung werden, und ich bin unheimlich stolz darauf, ein Teil dieser Vereinigung zu sein. Wir treffen uns einmal im Monat und tauschen uns über alle Themen aus, die Autoren nun mal so interessieren. Dieser Austausch ist für mich unheimlich spannend und interessant. Wir haben bereits ein eigenes E-Book-Projekt veröffentlicht: Die sechsteilige Mystery-Serie THE WALL.

 

Das macht neugierig. Wer mehr wissen will: www.club-der-fetten-dichter.de

 

Verrate uns ein paar deiner Lieblingsfilme (nicht Bücher).

 

"Das fünfte Element", "Star Wars", "Das Leben des Brian", "Die Ritter der Kokosnuss".

 

Sci-Fi trifft Brit-Humor, wilde Mischung … :-) Um mal bei den Bewegtbildern zu bleiben: Wir alle wissen, Facebook & Co. strotzen vor Fake-News und haltlosen Behauptungen. Unter anderem hält sich dort hartnäckig das Gerücht (wer streut es nur?), du hättest bereits Statistenrollen in TV-Produktionen übernommen, angeschweißter Bart inklusive. :-) Falls also jemals Luc Besson oder Georg Lucas anrufen würden: Wärst du gewillt, das Schreiben zugunsten einer möglichen (zeitraubenden) Filmkarriere völlig aufzugeben?

 

Zunächst einmal: Der angeklebte Schnauzer fällt tatsächlich in die Rubrik "Fake-News" Er war echt. Ich habe ihn mir für einen Dreh des WDR am Münchner Flughafen extra wachsen lassen, trotz Protest von Seiten meiner Frau. Noch hat Hollywood sich nicht bei mir gemeldet. Also schreibe ich weiter, bis man mir eines Tages endlich die Rolle des neuen, größten Jedi-Meisters aller Zeiten anbieten wird, der als Luke Skywalkers Nachfolger die Star-Wars-Galaxis retten wird. Vermutlich würde ich aber selbst dann nicht mit dem Schreiben aufhören. ;-) Dafür liebe ich es zu sehr.

 

Heiliger Tom Selleck! Das Ding war echt??? Deine arme Liebste! Es müssen harte, entbehrungsreiche Wochen gewesen sein ... :-)

 

Was schätzt du an deinen (wirklichen) Freunden am meisten?

 

Dass ich bei ihnen so sein kann, wie ich bin und wir uns blind verstehen.

 

Was für ein Projekt steht als nächstes auf dem Programm?

 

Momentan schreibe ich an meinem dritten Thriller, der wieder ein brisantes Thema aus dem Bereich "Umwelt" aufgreift. Eines, das uns alle noch vor große Herausforderungen stellen wird.

 

Wenn du eine Rede vor den Vereinten Nationen halten dürftest, um welches Thema würde es vorrangig gehen?

 

Den Schutz und Erhalt des Lebensraums "Erde". Der Mensch ist dabei, nicht nur sich, sondern alles Leben auf unserem wundervollen Planeten zu zerstören. Auf lange Sicht können wir nicht so weiter machen, ohne den Ast abzusägen, auf dem wir sitzen. Wir müssen unbedingt nachhaltiger agieren.

 

Damit sprichst du mir - und hoffentlich vielen Lesern - aus der Seele.

 

Gibt es einen absoluten Lieblingsschriftsteller, der dich mehr als alle anderen beeindruckt, bzw. geprägt hat?

 

Wenig originell vermutlich, aber wenn ich nur einen wählen darf, dann ist das Stephen King.

 

Bitte gib uns noch einen gut gemeinten Ratschlag fürs Leben.

 

Oje, ich gebe anderen Menschen ungern Ratschläge, aber wie bereits gesagt: Ich lebe sehr gut, indem ich "das Leben" nicht zu ernst nehme. Ich rege mich nicht mehr über Kleinigkeiten auf und sehe die Welt und mein Dasein als großes Abenteuer. Jeder Tag, an dem meine Familie und ich gesund aufwachen, ist ein Geschenk.

 

Sehr schön gesagt. Und dieses Geschenk wünsche ich euch noch möglichst lange. Danke für das offene und ausführliche Interview und weiterhin viel Erfolg mit deinen Büchern!


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Darüber hinaus sind seine Werke natürlich auch bei Thalia, Weltbild usw., sowie im stationären Buchhandel vertreten.