FEMALE (NIGHT)SHIFT


Titel (der Anthologie)Tschüsschen, Tschüsschen

Autoren: Georg Adamah, Herbert Arp, Julia Dest, Alexander Kühl, Carola Leipert, Alexandra Mazar, Mara Winter

Herausgeber: Julia Dest / Paperwork 

Format: E-Book, Taschenbuch

 

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Klappentext:


Mit dem Satz des Pythagoras sind Sie bestens vertraut? Sie haben auch schon von der Einstein'schen Relativitätstheorie gehört? Aber kennen Sie auch den Dahl'schen Ansatz?
Dieser Theorie des Schriftstellers Roald Dahl zufolge ist nichts so skurril wie das Leben selbst … Außer vielleicht die kranke Phantasie von Schriftstellern. Sieben außergewöhnliche Autorinnen und Autoren stellen mit verstörenden Kurzgeschichten diese Hypothese auf den Prüfstand und die Nerven des Lesers auf eine knallharte Probe. 
Sagen Sie nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt. Überlegen Sie es sich. Und falls Sie vor dem Erwerb dieses in Textform geronnenen Resultats eines außergewöhnlichen Sozialexperiments wirklich nicht zurückschrecken: Vorsicht beim Lesen! Und freuen Sie sich bloß nicht zu früh, denn erstens kommt es anders, und zweitens 
… Ach, was soll‘s?  

 

Leseprobe:

 

Als ich wieder zu Bewusstsein kam, konnte ich mich im ersten Moment nicht erinnern, wo ich war und wie ich hierhergekommen war. Die Luft roch nach Moder. Es war kalt und dunkel. Plötzlich flammte gleißendes Licht auf. Reflexartig wandte ich den Kopf zur Seite. Dann die Stimme einer Frau.

„Ihr Name?“

„Was soll das? Warum bin ich hier?“

„Ihr Name!“, wiederholte die Stimme mitleidlos. Langsam kehrte die Erinnerung zurück. Sie hatten mich in Untersuchungshaft nehmen wollen. Ich hatte mich gewehrt.

„Was wird mir vorgeworfen? Ich möchte mit einem Anwalt sprechen.“

„Zuerst Ihre Personalien. Über alles andere reden wir danach. Also? Sie heißen?“

„Als ob Sie das nicht wüssten“, schnaubte ich.

„Wenn Sie nicht kooperieren, behalten wir Sie auf jeden Fall hier. Ich dachte, Sie wollten nach Hause.“

Ich seufzte.

„Adamah. George Adamah junior.“

„Geboren?“

„Offensichtlich ...“, knurrte ich mit einem süffisanten Grinsen.

 

Warum nur? Warum beantwortete ich nicht einfach ihre Fragen? Warum spielte ich nicht einfach mit? Es war immer das Gleiche. Ich konnte es nicht lassen, Bullen zu provozieren. Irgendetwas zwang mich …, ja, es war ein Zwang, irgendetwas ließ mir keine Wahl, ich musste es einfach tun, ich musste diese aufgeblasenen arroganten Staatsschergen bei jeder sich bietenden Gelegenheit provozieren. Wenn ich mich dabei in einer vorteilhaften Position befand, konnte das ja durchaus lustig sein. Aber jetzt war es eigentlich keine gute Idee. Ich hätte es lassen sollen ...