Autoreninterview / Alex Miller


Und wieder gibt's ein Interview, diesmal mit der charmanten und vielseitigen ALEXANDRA MAZAR, alias ALEX MILLER, Romanautorin aus dem Taunus. Gemeinsam mit ihrem langjährigen Freund und Co-Autor JOE DE BEER hat sie 2017 ihren ersten Thriller veröffentlicht.

 

Viel Spaß beim Interview und DANKE an Alexandra.



Liebe Alex, du veröffentlichst aktuell bei REDRUM BOOKS, Berlin. Erfüllt sich damit ein lang gehegter Traum, oder hast du schon früher Bücher auf den Markt gebracht?

 

Unter meinem Realnamen Alexandra Mazar habe ich 2016 bereits einen Entwicklungsroman veröffentlicht. Der bei Redrum erschienene Titel ROADKILL stellt meine erste Verlagsarbeit und mein Debüt im Thriller-Genre dar. Aus diesen Gründen war es mir wichtig, ein Pseudonym zu wählen.

"Alex Miller" symbolisiert quasi meine dunkle Seite als Schriftstellerin, während Alexandra Mazar andere Gesichten erzählt. Im Übrigen sehe ich die Schreiberei als nicht enden wollenden Traum.

 

Hörst du Musik, während du schreibst und falls ja, welche Richtung (bspw. Klassik, Rock, Rap, welche Band/s)?

 

Musik inspiriert mich ungemein. Beim Schreiben höre ich oft etwas Sphärisches, manchmal Schwermütiges. Dazu viel Klassik, aber auch Rock, Alternativ, manchmal Pop. Ich mag Einaudi, Cascadeur, Yiruma, Philip Glass, Ólafur Arnalds - um nur einige zu nennen. Je nach "Autorenbefindlichkeit" erstelle ich individuelle Playlists.

 

Wieviel Zeit hast du für dein aktuelles bzw. letztes Werk benötigt - inklusive Recherche?

 

An ROADKILL haben Joe de Beer und ich etwa neun Monate geschrieben.

 

Legst du einfach los und die Geschichte entwickelt sich, oder arbeitest du streng nach einem vorab ausgearbeiteten Skript?

 

Das ist unterschiedlich. Normalerweise arbeite ich nach Skript. Zunächst halte ich die Grundidee fest und entwickle im Verlauf die Protagonisten, Antagonisten und ein Konzept. Selbstverständlich ist dies kein starrer Prozess. Es kann sich immer noch viel ändern, aber die eigentliche Basis verliere ich dabei nie aus den Augen. Was ROADKILL betrifft: Joe und ich haben geplottet, eine ganze Nacht lang, mit viel Alkohol. :-) Danach haben wir abwechselnd geschrieben, unsere Ergebnisse ausgetauscht und einmal wöchentlich geskyped. Unsere Figuren durften dabei an der "langen Leine" laufen. Es war jedes Mal spannend zu sehen, wie sich die Story weiterentwickelt.

 

Wo schreibst du bevorzugt?

 

Ich schreibe dort, wo ich Lust habe, lebe aber in einem sehr lebendigen Haus. :-) Aus diesem Grund bin ich glücklich, mich bei Bedarf in mein Arbeitszimmer zurückziehen zu können.

 

Auf einer Skala von "1" (keimfrei sauber) bis "10" (gerade noch beherrschbares Chaos): Wie ordentlich sieht es an deinem Arbeitsplatz aus, wenn du in die Tasten hämmerst?

 

Das ist witzig! Tja, eigentlich mag ich es gerne aufgeräumt und strukturiert. Leider klappt das in der Realiät nicht so ganz. Wenn die 10 erreicht ist, schaufle ich jedesmal gezwungermaßen den Platz frei, räume und sortiere. Danach bin ich äußerst zufrieden mit mir und schwöre Besserung. Regelmäßig! Nach einer Woche heißt es dann wieder 5, nach einer weiteren Woche 10 … .

Einmal habe ich Kaffee über das Laptop gekippt. Im Anschluss hielt die disziplinierte Phase mindestens einen Monat lang. :-)

 

Zu welcher Tages- oder Nachtzeit kommen dir für gewöhnlich die besten Ideen?

 

Es sind weniger die Zeiten, mehr meine magischen Orte oder Momente.

 

Du durstig bei der schriftstellerischen Arbeit. Wer ist dein Favorit? Kaffee, Tee, Kakao, Wodka oder nichts von allem?

 

Ich trinke leidenschaftlich gerne Kaffee und Tee, in besonderen Momenten auch einen rauchigen Singlemalt von Islay.

 

Naschst du nebenher?

 

Normalerweise nicht. Ich zitiere mal Oscar Wilde: "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."

 

Was ist dir in der Regel lieber: Ein Spaziergang mit deinem Lieblingsmenschen am Meer bzw. im Wald, oder eine fröhliche Party mit Freunden?

 

Ich liebe Spaziergänge und die Natur. Mindestens einmal pro Jahr reise ich ans Meer, nach Kroatien. Aber genauso gern feiere ich mit Freunden, gehe in Kneipen oder Ähnliches.

 

Welchen Stellenwert nimmt der Humor in deinem Leben ein?

 

Ich schätze ihn sehr. Er macht das Leben sinnvoller, hält einen Spiegel vor. Charlie Chaplin war ein Meister darin. Menschen, die über sich selbst lachen können, finde ich übrigens sehr sexy.

 

Hast du ein oder mehrere Haustiere? Falls ja, was für welche?

 

Eine wahnwitzig durchgeknallte supersüße Hündin. Ab August zieht noch ein Welpe bei uns ein.

 

Wenn du für einen Tag dein Haustier wärst und sprechen könntest, was würdest du dir

unbedingt sagen wollen?

 

"Immer wenn ich dich so süß ansehe, will ich ein Leckerchen. Kapier das endlich!"

 

Magst du Gartenarbeit?

 

Diese Frage ist spontan und kurz zu beantworten: Nein, aber ich mag einen schönen Garten!

 

Welcher ist dein bevorzugter Kleidungsstil und warum?

 

Lässig muss es sein. Am liebsten trage ich Boyfriedjeans, mit Löchern. Dazu, je nach Anlass, eine Bluse. Bei Schuhen wird's komplizierter: Je verrückter, desto besser.

 

Was gibt es Positives über deinen derzeitigen Wohnort zu sagen?

 

Ich lebe in einem kleineren Ort nahe bei Frankfurt a. M., praktisch im Grünen. Wenn mir diese Idylle zu viel wird, bin ich in 20 Minuten in der Großstadt. Also ziemlich perfekt.

 

Was möchtest du deinen Fans mitteilen?

 

Macht euch auf einen Roman gefasst, der sowohl schockt, als auch fasziniert. Und lasst immer schön das Licht im Keller an!

 

Was möchtest du deinen Kritikern mitteilen?

 

Ihr wollt Mainstream? Dann ist Alex Miller nichts für euch!

 

Verrate uns einen oder zwei deiner Lieblingsfilme (nicht Bücher).

 

Alfred Hitchcocks "Marnie". Er ist düster, grausam in seiner Aussage und wirklich erotisch. Außerdem mag ich Sean Connery! Dazu gibt’s nichts weiter zu sagen … .

 

Nr. 2 ist "Herr der Ringe". Ich genieße die Trilogie jedes Jahr in der Weihnachtszeit und zwar in der Extended-Version, inklusive Orginalton. Ich liebe die Stimme Sarumans (gespielt von Christopher Lee).

 

Was schätzt du an deinen (echten) Freunden am meisten?

 

Sie sind Inspiration für mich.

 

Wieso hast du dich für das Genre „Thriller“ entschieden?

 

Das war keine Absicht. Joe und ich haben einfach schnell gemerkt: Ui, das wird schön blutig, schnell, spannend und außergewöhnlich. Somit war klar, dass es ein Thriller wird.

 

Welches Projekt steht als nächstes auf dem Programm?

 

Nur soviel: Alex Miller will be back! Natürlich bei Redrum. Mehr verrate ich noch nicht. :-)

 

Wenn du eine Rede vor den Vereinten Nationen halten dürftest, um welches Thema würde es vorrangig gehen ?

 

Menschenrechte

 

Gibt es einen absoluten Lieblingsschriftsteller, der dich mehr als alle anderen beeindruckt bzw. geprägt hat?

 

Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir Jean-Paul Sartre ein. In Paris habe ich einmal sein Grab besucht. Er hat mich sehr beeindruckt, insbesondere sein Werk "Geschlossene Gesellschaft". Dessen Botschaft trage ich heute noch in mir.

 

Bitte gib deinen Lesern noch einen gut gemeinten Ratschlag fürs Leben.

 

Soll es philosophisch werden? :-) Nein, lieber nicht. Aber ich habe tatsächlich so etwas wie einen Ratschlag: Lasst euch niemals in eine Schublade stecken! Habt keine Scheu aus der Menge herauszutreten und für das zu kämpfen, was euch wichtig ist.

 

Klingt gut. Danke für das interessante Interview!

 


Hier geht's zu ALEX MILLER bei AMAZON.